Das nächste Schreibprojekt ist wieder ein Kurzroman – Romantasy – führt in die wunderschöne Bretagne und in die Zeit der Kelten zurück. Dort nimmt die Geschichte ihren Anfang und wechselt dann in die heutige Zeit. Schauplatz ist der sagenumwobene Wald von Brocéliande. Druidenmagie, alte Schwerter und eine tragische Liebesgeschichte spielen die Hauptrollen. Oh, und Ruben natürlich. Ruben ist ein vom Leben desillusionierter Mann, der in dem kleinen Örtchen Tréhorenteuc einfach nur aussspannen will. Ein Strich durch diese Pläne machen ihm zum einen Leon, der hiesige Förster, ein echtes Raubein, so wie die anfangs faszienierende Geschichte von einem keltischen Liebespaar, das von Römern ermordet wurde, die jedoch bald schon düstere Züge annimmt. Neugierig geworden? Dann schaut ab und zu auf meinem Blog vorbei, wenn ich den einen oder anderen Auszug aus der Geschichte online stelle!
Covervorschau
Wer nicht so lange warten will, dem lege ich meine Kurzgeschichtenserie »Cursed Cat« ans Herz. Sie spielt ebenfalls in der Bretagne und dreht sich um einen alten Druidenfluch, einen Mann, verzaubert in einen Kater und natürlich um die Liebe.
Seit gestern ist mein neuer Kurzroman bei Amazon erhältlich. ›Saschas Tanz‹ gehört zu den Romanen im Nürnberger Universum, kann aber eigenständig gelesen werden. In dieser Geschichte knüpfe ich außerdem an den Nachfolgeband zu ›Liebeswahn‹ an, der den Titel Menschenjagd trägt und voraussichtlich Ende März erscheint. Er erzählt die Geschichte von Andreas und Tarek. Ich wünsche euch viel Spaß und Spannung mit Sascha und Lennard.
Geduld ist eine Tugend. Oder so. Um die bitte ich euch, weil sich mein derzeitiges Projekt »Saschas Tanz« verzögert. Meine Gesundheit schlägt im Verein mit Depressionen lustige Kapriolen und knockt mich zeitweise komplett aus. Schon alltägliche Dinge, wie aufstehen, sich anziehen, essen etc. fühlen sich an als wollte ich den Mount Everest besteigen. Ist richtig blöd. Dazu kommen noch Dauerschmerzen. Dafür lasse ich wenigstes einen Auszug aus dem Projekt da, als kleinen Aperitif und ja, auch diese Kurzgeschichte wird umfangreicher als geplant. Derzeitiger Stand: 14 Kapitel und 20,089 Wörter.
Auszug Kapitel 1
»Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?« Ich kann nicht glauben, was Ben Thenaus, der Besitzer dieses Tanzstudios, mir soeben erzählt hat.
»Leider doch.« Ben ist es sichtlich unangenehm. »Elena fühlte sich nicht … äh … wohl damit …«
»Mit einem schwulen Mann zu tanzen?«
Ben nickt betreten. »Es tut mir wirklich sehr leid, Sascha. Du weißt, dass mir egal ist, welche sexuellen Vorlieben oder Orientierungen ihr habt, mir geht es rein ums Tanzen. Ich habe mich bemüht, Elena ihren Wechsel zum anderen Team auszureden, vor allem so kurz vor dem nächsten Turnier, aber sie hat sich nicht davon abbringen lassen.«
»Das heißt also, dass für mich der nächste Wettbewerb ins Wasser fällt.« Super, das ganze harte Training ist umsonst gewesen. Oh, und Heiko, meine Nemesis in unserem Team, wird das zum Anlass nehmen, seine homofeindlichen Sprüche zum Besten zu geben.
»Noch nicht ganz.« Ben lächelt mich an. »Ich bin da an einem vielversprechenden Talent dran. Er ist zwar kein Profi, aber …«
»Moment … er?«
»Ja. Lyonel Saintil. Er stammt aus Haiti, ist als Kind nach Deutschland gekommen und hat schon früh mit dem Tanzen begonnen. Da weder er noch seine Eltern die nötigen Mittel aufbringen können, um ihm eine professionelle Karriere zu finanzieren, tanzt er nur in seiner Freizeit und arbeitet als Servicekraft in einem Restaurant.«
»Also, ich weiß nicht so recht«, murmele ich unschlüssig. Sicher, im Tanzsport sind gleichgeschlechtliche Paare nicht nur akzeptiert, sondern auch extrem erfolgreich. Die Frage ist, ob die Mitglieder unseres Teams aufgeschlossen genug dafür sind. Heiko definitiv nicht.
»Ist Lyonels Hautfarbe und Herkunft für dich ein Problem?«
»Himmel, nein! Für mich nicht.« Ich betone die Worte und Ben weiß sofort, was ich andeuten will.
»Heiko, hm?« Er lässt seinen Blick wandern, bis er Heiko, der sich gerade aufwärmt, findet. »Mach dir da mal keinen Kopf, Sascha. Die Regeln in diesem Tanzstudio bestimme ich. Heiko hat sich daran zu halten, sonst fliegt er aus dem Team. Ich denke nicht, dass er das riskieren will.«
Da bin ich mir nicht so sicher. Okay, Heiko ist wahnsinnig ehrgeizig, trainiert am härtesten von uns allen, aber genügt das, um ihn im Zaum zu halten? Ich kann ihn nicht wirklich gut einschätzen, da er eher verschlossen ist und sich auch kaum an unseren Zusammenkünften oder After Partys beteiligt. Heiko hat eher den Ruf eines Sonderlings. Na schön, um ehrlich zu sein habe ich den auch. Ich musste schon sehr früh lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Meine Kindheit ist geprägt gewesen von Gewalt und Armut – mein Körper zeigt bis heute deutliche Spuren davon – weswegen ich dazu neige, Menschen nicht wirklich zu vertrauen. Ich funktioniere am besten als Einzelkämpfer. Gut möglich, dass auch Heiko ähnliche Erfahrungen hat machen müssen. Das ist jedoch keine Entschuldigung dafür, sich wie ein Arschloch aufzuführen. Meine Gedanken kehren zurück zu Bens Ansage und meinen zukünftigen Tanzpartner. »Keine Sorge, Lyonel wird von uns nicht allein gelassen.«
Sascha Rieth ist nach den aufregenden Ereignissen um Michael Bennet, dessen Choreografie er gestaltet hat, zum Tanzsport zurückgekehrt. Nachdem seine Partnerin Elena das Team gewechselt hat, weil sie nicht mit einem schwulen Mann tanzen will, steht Saschas Teilnahme am nächsten Wettbebewerb allerdings in Frage. Ben Thenaus, Besitzer des Tanzstudios, weiß die Lösung. Er holt Lyonel Saintil, einen Haitianer, in das Team. Sascha und er harmonieren fast sofort miteinander und Lyonel fügt sich auch gut in das übrige Team ein. Nur Heiko Lange ist von dem Neuzugang nicht begeistert. Er verkehrt in rechtsextremen Kreisen und lehnt alle Menschen ab, die nicht in sein Weltbild passen.
Als Sascha und Lyonel in einem Wettbewerb den zweiten Platz belegen, kennt Heikos Hass kaum noch Grenzen. Aber steckt er auch hinter dem brutalen Überfall durch Rassisten auf Sascha und Lyonel, als diese nach dem Turnier nach Hause gehen? Das soll Lennard Regner herausfinden, seines Zeichens Kriminalbeamter. Seit er Sascha bei seinem letzten Fall kennengelernt hat, schwärmt er heimlich für den Profitänzer. auch Sascha hat bereits ein Auge auf Lennard geworfen. Ihre aufkeimende Liebe wird jedoch von Hass und Intoleranz bedroht …
Neu erschienen bei Amazon: Meine Kurzgeschichte „Kür für die Liebe„. Für alle, die auf Michaels Geschichte gewartet haben: Hier ist sie! Das Buch ist eine Sidestory zu meiner Trilogie „Liebe auf dem Eis„, kann aber auch unabhängig davon gelesen werden.
Klappentext
Eiskunstläufer Michael Bennet hat zwei Probleme: Zum einen verkraftet er die Trennung von seinem Ex-Trainer und heimlichen Geliebten nicht gut, obwohl er derjenige ist, der Steve verlassen hat. Zum zweiten scheint seine Karriere auf dem Eis stetig bergab zu gehen. Ein neuer Trainer soll zumindest das zweite Problem lösen. Arne Nowack gilt als sehr erfolgreich aber auch als eisenhart. Das bekommt Michael schnell zu spüren, doch er kämpft verbissen darum, endlich wieder Erfolg zu haben.
Eines Tages bekommt er ein romantisches Gedicht zugeschickt. Der Absender: Steve. Ist eine Versöhnung möglich? Michael setzt alles daran, denn er liebt Steve immer noch. Gerade als es endlich wieder aufwärts zu gehen scheint, stellen sich bei ihm merkwürdige Symptome ein. Michael vermutet eine Virusattacke, doch als er im Badezimmer zusammenbricht und im Krankenhaus landet, muss er sich einem schrecklichen Verdacht stellen: versucht Nowack ihn zu vergiften? Und wenn ja warum? Wie gut, dass Michael Freunde hat – und Steve – die alles daran setzen, ihm zu helfen.
Nach langer Zeit gibt es auf dieser Webseite mal wieder ein Update. In den vergangenen Monaten – seit der letzten Veröffentlichung – habe ich eine schwere depressive Phase durchgemacht, sprich: keine einzige Zeile geschrieben. Die Kraft reichte gerade aus, um morgens aufzustehen und meine Pflichten auf der kleinen Finca hier in Spanien zu erfüllen. Aus diesem schwarzen Seelenloch hangele ich mich im Moment wieder heraus. Ich hoffe, es gelingt mir jetzt, an meinen geplanten Projekten, die natürlich alle verschoben werden müssen, weiterzuschreiben. Ursprünglich hatte ich einen weiteren Band in der Reihe »Tierische Nikolausboten« geplant, aber das wird nun erst wieder 2025 der Fall sein. Aktuell schreibe ich an einer kleinen Sidestory zu meiner Trilogie Liebe auf Eis – Kür für die Liebe. Darin wird Michaels Geschichte erzählt, der einen kleinen Auftritt in »Tanz auf dem Eis« gehabt hat. Als zweites ist eine Weihnachtskurzgeschichte – Der Weihnachtsdrache – geplant und eventuell schaffe ich noch eine weitere Kurzgeschichte mit dem Titel »Saschas Tanz«. Im Januar dann möchte ich mich wieder den großen Projekten widmen, unter anderem den zweiten historischen Roman »Das Erbe der Tremaines« unter dem Pseudonym Prudence Calver, so wie den vierten Band in der »Männerherzen – Herzensmänner« Reihe – Herz im Meer. Ab Mitte April bin ich – wenn alles klappt – wieder mit Fahrrad und Zelt unterwegs.
Als Schmankerl spreche ich derzeit außerdem noch mein Märchen »Rhior – Das schwarze Einhorn« als Hörbuch ein. Das Buch ist bis zum 14. Dezember noch in einer Gratisaktion zu haben.
Am 14. Juni erschien mein erster historischer Roman mit nichtqueeren Protagonisten »Die Witwenhochzeit« unter meinem zweiten und neuen Pseudonym Prudence Calver. Überraschenderweise hat das Buch es bei Amazon bis auf Rang 2 geschafft und befindet sich immer noch unter den ersten 20 Plätzen! (Derzeit auf Platz 13) Das habe ich nicht erwartet und ja, ich bin auch ein bisschen stolz darauf. Prudence Calver ist ja ein noch unbekannter Name.
Bislang gibt es noch keine Rezensionen, nur Bewertungen, aber ich hoffe, bald lesen zu können, ob und warum mein Roman Leser:innen gefällt oder auch nicht gefällt. Derweil sage ich danke an alle, die »Die Witwenhochzeit« gelesen haben oder noch lesen und schreibe fleißig an meinem nächsten historischen Projekt weiter. Der zweite Roman, der unter dem Pseudonym Prudence Calver herauskommt, erscheint voraussichtlich im Herbst diesen Jahres und trägt den Titel »Das Erbe der Tremaines«.
Natürlich schreibe ich , wie angekündigt, auch an anderen Projekten, aber mein Hirn bewirft mich derzeit mit Plotbunnys für das historische Genre und da ich noch weitere angefangene Manuskripte – teils sogar bis zu dreiviertel fertiggeschrieben! – dafür habe, sitze ich jetzt an einem wahren Mammutprojekt! Vorerst als Zweiteiler geplant – eine Trilogie ist durchaus möglich – soll Ende August der 1. Band erscheinen. Titel: Der Orden der schwarzen Lilie. Ein historischer Thriller, der am Hof Ludwigs XV. um 1761 angesiedelt ist. Band 2 „Der Fluch der schwarzen Lilie“ spielt dreißig Jahre später während der heißen Phase der großen französischen Revolution. Da steht das Erscheinungsdatum allerdings noch nicht fest. Derzeit erarbeite ich den Plot und den Zeitlinie dafür. Natürlich gehört auch eine umfangreiche Recherche dazu.
Als kleinen Appetithappen kan ich euch aber schon die Cover und die Klappentexte präsentieren!
Band 1 – Der Orden der schwarzen Lilie
Frankreich 1761 …
Jules und sein Bruder Gerard machen an einem Februarmorgen eine schreckliche Entdeckung: Ihre Eltern, der Comte und die Comtesse de Montard liegen grausam ermordet im Pferdestall. Sofort machen Gerüchte im Dorf die Runde, dass der Teufel selbst die Montards heimgesucht hat. Jules bittet den örtlichen Gendarm um Hilfe, doch der hat viel zu viel Angst, ebenso wie das Gesinde auf dem Herrensitz, das nicht mehr länger für Jules und Gerard arbeiten will.
Den Brüdern bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrem nächsten Verwandten, Etienne de Montard, nach Auxerre zu ziehen. Die Reise jedoch verläuft nicht nach Plan. Sie geraten in ernste Gefahr, denn offenbar haben es die Mörder ihrer Eltern auch auf sie abgesehen.
Durch seinen leichtsinnigen Bruder Gerard wird Jules gezwungen, ein Duell mit Damien de Beaumont auszufechten. Beaumont ist zynisch, hochfahrend und leider ein sehr erfahrenerer Fechter. Jules wird leicht verwundet und bleibt für einige Zeit in Obhut dieses undurchsichtigen Mannes.
Bald lernt er ihn aber besser kennen und ahnt, dass unter der arroganten Fassade ein warmes Herz schlägt. Eines, dass Jules gerne gewinnen würde, denn er hat sich bereits in Damien verliebt, doch er wird von ihm mit Gerard zusammen zu ihrem Onkel, Etienne de Montard, geschickt. Unter seiner Ägide werden sie am Hof Louis XV. eingeführt.
Aber dann geschieht ein weiterer Mord: Im Château de Versailles finden Diener die Leiche des Marquis de Beaumont, Damiens Bruder. Am Hof munkelt man von einem neuen Feind des Königs: Der Orden der schwarzen Lilie.
Wer steckt dahinter? Welchen finsteren Plan verfolgen seine Mitglieder? Jules findet sich schon bald in einem mörderischen Komplott gefangen. Mut, Liebe und loyale Freunde sind seine Verbündeten, doch werden sie gegen einen nahezu übermächtigen Feind genügen?
Band 2 – Der Fluch der schwarzen Lilie
Frankreich 1791 …
Das Land ist in Aufruhr. Amaury Lestrange hat sich den Revolutionstruppen angeschlossen, nachdem seine gesamte Familie bei den Unruhen und Aufständen durch königstreue Soldaten getötet worden ist. Sein Hass auf den König und seine Anhänger treibt ihn an, obwohl er bald erkennt, dass der Terror, der im Namen der Revolution verbreitet wird, seinen Überzeugungen zuwiderläuft.
Als nach der Schlacht und dem Fall von Verdun Revolutionäre ein entsetzliches Massaker an Gefangenen in Paris anrichten, desertiert Amaury und ist von da an ein Gejagter. Auf seiner Flucht begegnet er Rémy Etienne, dem Marquis de Villeneuve, der sich in einer Bauernkate vor den Soldaten der Revolutionstruppen versteckt. Sein Ziel ist die Flucht nach England, wo er hofft, Unterstützung zu finden. Sein gesamter Besitz wurde beschlagnahmt und sein Château, Sitz der Villeneuves seit Jahrhunderten, zerstört. Dabei spielt ein geheimnisvoller Orden, dessen Zeichen eine schwarze Lilie ist, eine bedeutende und undurchsichtige Rolle.
Aus der Not heraus beschließen Amaury und Rémy, gemeinsam zu fliehen. Dabei müssen sie nicht nur ihre Feindschaft besiegen. Der Weg zu den Häfen ist mit Gefahren und Abenteuern gepflastert. Doch die größte Gefahr droht ihnen, als aus dem erzwungenen Bündnis erst Freundschaft und schließlich Liebe wird. Fanatische Revolutionäre, mordlüsterne Mitglieder des Ordens und königstreue Soldaten sind gleichermaßen hinter ihnen her!
Der Roman erscheint am 14. Juli 2024 und kann noch vorbestellt werden!
»Wenn das wahr ist, was Sie mir da erzählt haben …« Der Herzog schüttelte fassungslos den Kopf. »Und mein Sohn soll daran beteiligt gewesen sein? Mein Gott …« »Sicher nicht absichtlich«, beruhigte Giles ihn. »Er war jung, ein Heißsporn und geriet vermutlich durch Zufall in diese Geschichte. Werden Sie mir helfen?« »Selbstverständlich. Sie bekommen jede Unterstützung von mir, die Sie brauchen. Sie erwähnten Horace Ashington. Hat der etwa auch etwas damit zu tun? Ich kannte ihn früher recht gut, wissen Sie. Wir haben die Kavalierstour zusammen gemacht. Leider ergab er sich der Trunksucht. Und dann heiratete er auch noch dieses halbe Kind. Ich habe nie verstanden, warum. Sein Verstand geriet durch den verteufelten Alkohol langsam aus den Fugen.« Ja. Das und noch einiges mehr. Laut sagte Giles: »Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, dass Sie mir Ihre Zeit gewidmet haben, Galway. Wenn ich etwas Neues herausfinde, so lasse ich Ihnen eine Nachricht zukommen.« Der Herzog war einverstanden und Giles nickte seinem Bruder zu, zum Zeichen, dass sie jetzt gehen sollten.
Kaum waren sie wieder im Ballsaal, sagte Charles: »Armer Teufel. Viel erfahren haben wir aber leider nicht.« »Geduld. Es ist wie ein Mosaik. Ein Steinchen hier, eines an einer anderen Stelle. Bald sehen wir das ganze Bild vor uns. Ich muss mich auf Hawkins verlassen, möglicherweise hat er mehr Erfolg. Sieh nur, Lucius ist zurück.« Giles durchquerte mit großen Schritten den Saal und informierte seinen Freund mit knappen Sätzen über die Unterredung mit dem Herzog. »Hm. Nicht sehr ergiebig, wie?«, bemerkte Lucius. »Dieser Selwyn scheint wie ein Fisch zu sein. Kaum hat man ihn in den Fingern, entgleitet er einem auch schon wieder. Wer könnte uns noch Informationen über ihn liefern?« »Lady Ashington?«, warf Charles ein. »Nein. Auf keinen Fall«, sagte Giles entschieden. »Ich bin mir sicher, sie weiß nichts und ich möchte sie nicht unnötig in Gefahr bringen. Warten wir auf Hawkins.« Sie fuhren zum St. James Square zurück. Mittlerweile rief der Nachtwächter die vierte Morgenstunde aus. Giles zog sich in den Salon zurück, um bei einem Glas Wein zu entspannen. Der Abend war sehr aufschlussreich gewesen und zu viel ging ihm noch im Kopf herum, als dass er seiner Müdigkeit hätte nachgeben und zu Bett gehen können. Lucius gesellte sich kurz darauf zu ihm. »Ich konnte Charles gerade noch davon abhalten zum Jagdhaus zu reiten. Er ist jetzt schlafen gegangen.« »Hawkins wird ohnehin nicht da sein, denke ich. Setz dich, mein Freund, ich versuche gerade, meine Gedanken zu ordnen.« »Und dabei soll ich dir helfen?«, erkundigte er sich. »Wenn du kannst. Hast du die Damen wohlbehalten abgeliefert?« Sein Freund hob nur die Brauen und Giles lächelte. »Du hast mich heute überrascht, gebe ich zu.« »Wegen Charlotte? Du hast doch keine Einwände?« »Nein, und das stände mir auch nicht zu. Ich wünsche dir wirklich alles Glück mit Charlotte, mein Freund.« Lucius betrachtete ihn ernst. »Danke. Ich hoffe auch für dich, dass du wieder glücklich wirst.« Giles Blick wanderte zu dem Porträt seiner Frau. »Es ehrt dich, Lucius, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber ich kann dich beruhigen, ich bin mit meinem Leben recht zufrieden.« »Hm, dann bilde ich mir wohl bloß ein, dass du Lady Ashington mit anderen Augen siehst als noch vor einigen Tagen?« »Ich gebe zu, dass ich Jennifer falsch eingeschätzt habe, aber Clarissa wird sie niemals ersetzen können!« »Wer redet denn davon? Ist ein Herz – dein Herz! – nicht groß genug, Clarissas Liebe in Ehren zu halten, und doch auch Liebe für eine Frau wie Jennifer zu empfinden?«
Giles schwieg dazu. Er neigte nicht dazu sich, oder seinen besten Freund zu belügen, doch war er sich seiner Gefühle, was die hübsche Witwe betraf, längst nicht mehr sicher. Ihre grünen Katzenaugen, die mal vor Zorn, mal vor Belustigung sprühen konnten, schienen einen seltsamen Bann auf ihn auszuüben. Natürlich war es keine Liebe, die er für sie empfand, aber Anziehung? Oh ja! Sie war so ganz anders, als seine sanfte stille Clarissa es gewesen war. »Nun, ich hatte vorhin jedenfalls den Eindruck, dass ihr beiden euch recht gut verstanden habt. Ich habe euch tanzen sehen. Walzer.« Giles wusste, worauf er anspielte. Seit dem Tod seiner Frau hatte er nie wieder Walzer getanzt. Es war Clarissas Lieblingstanz gewesen. »Zufall«, murmelte er und sah Lucius dabei nicht an. »Sie war aufgebracht und verängstigt wegen Selwyns ungehobelten Benehmens. Sie zum Tanzen aufzufordern, schien mir das beste Mittel zu sein, um ihre Nerven etwas zu beruhigen.« Sein Freund seufzte und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du bist ein entsetzlicher Sturkopf, Giles. Wenn du einen Rat von mir annehmen willst, so ergreife die Chance, die sich dir bietet.« »Jennifer? Ich bezweifle, dass sie das genauso sieht. Sie begegnet mir mit Angst und Misstrauen. Das ist keine gute Basis für eine Freundschaft, geschweige denn für eine Ehe.« Er verschwieg die Befürchtung Jennifers, dass sie, im Falle sie sich unter seinen Schutz begeben würde, sie in den Augen des ton als seine Mätresse gelten könnte. Das hatte ihn mehr erschüttert, als er es sich hatte anmerken lassen. »Wundert dich das etwa? Bedenke, was sie mit einem Mann wie Horace Ashington durchmachen musste. Charlotte berichtete mir von einigen Vorkommnissen auf Ashington Park, die ihr Lady Ashington anvertraut hatte. Nicht viel, denn sie wollte das Vertrauen ihrer Cousine nicht missbrauchen, macht sich aber große Sorgen um sie.« »Nun, ich bin nicht Horace Ashington«, erklärte Giles heftig. »Ich weiß das. Aber bedenke doch bitte deinen Ruf. Woher soll Lady Ashington wissen, wer du wirklich bist? Welche Absichten du im Hinblick auf sie hegst?« Er starrte seinen Freund ungläubig an. »Sie ist eine Frau mit Verstand, Herrgott noch mal! Sie kann mich unmöglich mit Horace Ashington vergleichen.« Giles verstummte und stürzte sich den Brandy in die Kehle. »Versetz dich in ihre Lage.« Giles schwieg. Natürlich wusste er, wie die Gesellschaft von ihm dachte, er kannte den Spitznamen nicht nur, den sie ihm gegeben hatten. Seit Clarissas Tod hatte er nichts unversucht gelassen, um diesem Namen gerecht zu werden. Das Gerede kümmerte ihn nie, er tat es mit einem Lächeln ab, da er wusste, dass es ihm verziehen wurde. Sein Titel, sein Einfluss und nicht zuletzt sein Reichtum schützten ihn vor der Missachtung der Gesellschaft. Zum ersten Mal schämte er sich nun dafür. »Was soll ich tun?«, fragte er ratlos. »Mich zurückziehen und Selwyn kampflos das Feld überlassen?« Lucius lächelte vielsagend. »Dass du das nicht tun wirst, musst du mir nicht erst sagen. Du bist kein Feigling. Nur, bitte überdenke deine Pläne noch einmal. Gründlich. Bevor du eine Entscheidung triffst, die euch beide vielleicht unglücklich macht.« Er ließ seine Worte wirken, doch Giles zuckte nur hilflos mit den Schultern. Als er sich entschlossen hatte, wieder zu heiraten und Jennifer als zukünftige Braut auserwählt hatte, da hatte er es für eine gute Idee gehalten. Eine Ehe, wie er sie im Sinn gehabt hatte, war schließlich in Adelskreisen üblich. Liebesheiraten dagegen verpönt. Seine Heirat mit der schönen Clarissa, der jüngsten Tochter eines Baronets, hatte daher damals auch viel Staub aufgewirbelt. Arme Clarissa … sie hatte sehr unter dem Klatsch gelitten. So wie es Jennifer jetzt auch tat, doch Giles redete sich ein, dass er ihr aus reiner Ritterlichkeit helfen wollte. Tiefere Gefühle waren keine im Spiel. »Hör auf, dir den Kopf zu zerbrechen, mein Freund. Das bringt heute nichts mehr«, meinte Lucius, der ihn sorgenvoll beobachtet hatte. »Ich gehe jetzt schlafen und du solltest das auch tun.« Giles sah zu seinem Freund hoch und lächelte müde. »Ja, du hast wohl recht. Heute Nacht werde ich keine Entscheidungen mehr treffen können.«
Später, nachdem Henry ihm ins Nachtgewand geholfen und sich in seine Kammer neben seinem Schlafgemach zurückgezogen hatte, löschte Giles die Kerzen und stieg ins Bett. Bevor ihn aber der Schlaf übermannte, dachte er, dass sein Leben in letzter Zeit ganz schön kompliziert geworden war. Eine Verschwörung, die offenbar bis in königliche Kreise reichte, eine schöne Witwe, die ihn mehr beeindruckte und faszinierte, als er es sich selbst eingestehen wollte, und sein Bruder Charles, der sich mit einem Straßenräuber zusammengetan hatte, um ausgerechnet die Kutsche des größten Geizhalses von London zu überfallen! »Gebe Gott, dass nicht noch mehr solcher Überraschungen auf mich warten!« Mit diesen Worten schlief er endlich ein.
Geschichten habe ich mir schon als Kind ausgedacht. Bevorzugt Gruselstorys, mit denen ich in Ferienlagern die anderen Kinder unterhalten 8und erschreckt) habe. Im Deutschunterricht bekam ich regelmäßig unter meine Hausaufgaben geschrieben: Hervorragend, aber zu viel Fantasie! Nun ja, ich war eben gelangweilt von den Themen, die wir so vorgegeben bekommen hatten.
Mit vierzehn Jahren dann las ich meinen ersten historischen Roman. Es war Der Page und die Herzogin von Georgette Heyer. Der Roman Der Teufel zu Pferde von Victoria Holt folgte kurz darauf und von da an war ich unheilbar infiziert. Schon in der Schule hatte mich französische Geschichte ganz besonders interessiert und ich wollte unbedingt Romane darüber schreiben. Einen Strich durch die Rechnung machten mir meine sehr sehr konservativen Pflegeeltern (Schreiben als Beruf? Du bist wohl verrückt?) und die beginnende erste Berufsausbildung, die mir leider keine Zeit mehr ließ, wenigstens in meiner Freizeit zu schreiben.
Erst Mitte der 90iger Jahre fand ich zurück zum Schreiben, bewegte mich aber weiterhin im Gruselgenre und schrieb Kurzgeschichten für Anthologien, die im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Doch auch mein Traumjob als Pferdewirtin bot zu wenig Zeit und so dauerte es bis 2010, bis ich das Schreiben ernsthaft wieder aufnahm. Diesmal aber schrieb ich endlich das, was ich schon immer wollte: Historische Romane. Bis Oktober 2012 – der Monat, in dem ich nach Frankreich ausgewandert bin – stellte ich drei Manuskripte fertig und schrieb drei weitere bis etwa zur Hälfte. Der erste Roman »Im Schatten des Zwillings«, ein historischer Romantik-Thriller erschien aber erst im April 2021, da ich die Jahre dazwischen erst mit meinem Pferd, später mit dem Fahrrad durch Frankreich getourt bin.
Mit »Laurent und der Spion Napoleons« veröffentlichte ich im Mai 2024 meinen zweiten historischen Roman. Derzeit arbeite ich an »Die Witwenhochzeit«, der in England im Jahr 1805 spielt. Er erscheint am 14. Juni 2024 unter meinem anderen Pseudonym Prudence Calver, da er keine queeren Protagonisten hat. Weitere historische Romane sind bis Frühjahr 2025 geplant, bevor es – sofern meine Gesundheit es zulässt – wieder auf die nächste Radwandertour geht.