Covereveal der nächsten geplanten Bände aus der Reihe „Männerherzen-Herzensmänner“!

Seid ihr schon gespannt? Nach „Herz im Sand“ und „Herz im Regen“ arbeite ich bereits an den nachfolgenden Bänden dieser Reihe. Liebe und Krimi gemixt, dazu eine Portion Zeitgeschehen. Für den September 2023 ist Band 3 „Herz im Feuer“ geplant.

„Soulanimals“

Die Reihe „Soulanimals»“ wächst sich zu einem veritablen Mammutprojekt aus! So etwas wollte ich eigentlich niemals schreiben, weil ich noch so viele andere Projekte habe, die darauf warten, endlich geschrieben zu werden. Aber erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt, nicht wahr?

Das Oberthema – Mythologie und Naturreligion – ließ mich jedenfalls nicht mehr los. Die Möglichkeit, in einer Fantasygeschichte aktuelle Themen, die mir auf der Seele liegen, mit einzuarbeiten, fand ich faszinierend. Und es war auch eine Herausforderung! Schließlich wollte ich meine Leser und Leserinnen immer noch unterhalten und nicht mit dem moralischen Zeigefinger drohen.

Ursprünglich startete ich mit zwei Kurzgeschichten, aus denen später der erste Band „Amarok“ wurde, gefolgt vom zweiten Band „Dark Horse“, an dem ich momentan arbeite. In den vergangenen Tagen legte ich grob die Handlung und die Themen für weitere Bände fest. Insgesamt sind jetzt erst einmal 5 Bücher geplant, eventuell auch noch ein 6. Die Cover dafür sind bereits fertig. Ich gestalte sie immer so früh wie möglich. Für Schnipsel auf Instagram, aber auch als Inspiration und Ermutigung, wenn es beim Schreiben mal wieder holpert.

Mit Band 3 – Akhlut (Inuitwort für Killerwal) – verlasse ich schreiberisch das erste Mal Europa und entführe euch nach Florida zu den Seaworlds. In Anlehnung an den Film „Free Willy“ wird es um die Missstände in den Delfinarien und Shows gehen. Und natürlich um Orcas.

Band 4 – Panthera – bringt euch an den Amazonas und zu den Jaguaren. Brennpunktthema in dieser Story, wird – ihr habt es erraten – die Rodung des Regenwaldes und die Morde an der indigenen Bevölkerung Brasiliens sein, die vor allem vom ehemaligen rechtsextremen Präsidenten Bolsonaro gefördert wurden.

Mit Band 6 – Nanuq (Inuitwort für Eisbär) – wird es, wie schon in Band 1, eisig kalt. Allerdings sind diesmal nicht die französischen Pyrenäen das Setting, sondern die Arktis und es geht – genau! – um den Klimawandel und seine verheerenden Folgen auf dieses Ökosystem.

Wann genau die einzelnen Bände erscheinen werden, kann ich leider nicht sagen. Da ich mindestens 2 Monate pro Buch einkalkulieren muss und – sofern ich nicht länger irgendwo bleiben kann – nicht immer Zeit finden werde, daran zu schreiben, wage ich lieber keine Prognosen. Zudem will ich andere Projekte nicht vernachlässigen.

Wie gefallen euch die Cover und Themen? Schreibt es mir gerne in den Kommentaren!

Schreibprojekte im März 2023

Die überarbeitete Version von „Herz im Sand“ ist jetzt im Lektorat. Der Plot zu „Soulanimals – Dark Horse“ ist fertig geschrieben und ein großer Teil der Recherche abgeschlossen. Derzeit arbeite ich die Charakterblätter aus und erstelle eine Zeitlinie. Die Legende von Arash, dem Pferdekrieger, nimmt ihren Anfang im antiken Persien in der Stadt Persepolis unter der Herrschaft von Darius I. Der Zeitenwanderer trägt viele Namen in vielen Epochen. Seine Suche nach Arman, dem Heiler und seinen Seelengefährten, endet in der heutigen Zeit.

Vier Kapitel stehen bereits, aber vor April/Mai 2023 wird der Roman bei meinem derzeitigen Schreibtempo sicher nicht fertig. Im Vergleich zum ersten Band „Amarok“ ist der Plot deutlich umfangreicher und komplizierter, da es insgesamt vier Handlungsstränge gibt. Nummer eins ist die Legende von Arash und Arman. Nummer zwei ihre Romanze in der heutigen Zeit. Nummer drei die Schlachtpferdetransporte und Nummer vier die Waffenschieberbande.

Als zweites Projekt schreibe ich an Band 3 der Herzensreihe. „Herz im Feuer – Passion“ ist der Titel und in dieser Geschichte wird es um einen gefährlichen Stalker und Brandstifter gehen. Das Setting ist Plau am See in Mecklenburg-Vorpommern. Wie die beiden Bände zuvor, ist auch dieser unabhängig von den anderen lesbar.

Cover für „Soulanimals-Dark Horse“
Cover für „Herz im Feuer – Passion“

Neu! Der Kurzroman „Herz im Regen – Courage“ ist ab sofort bei Amazon und in KU erhältlich!

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Leif ist als Scheidungskind aufgewachsen und meidet seitdem feste Beziehungen. Liebe hält er für ein romantisches nebulöses Konstrukt, in den umliegenden Klubs gilt er als König des One-Night-Stands. Seine Gefühlswelt wird jedoch völlig umgekrempelt als er in einem Café Sorin begegnet, der dort arbeitet. Sorins schüchterner Charme überwindet mühelos die Mauern, die Leif um sein Herz herum gebaut hat. Doch ihre aufkeimende Liebe wird bedroht.

Sorins Vater Ruben ist Prediger einer gefährlichen radikalen Sekte, mit deren hasserfülltem Weltbild Leif brutal konfrontiert wird. Auch Sorins schmerzvolle Vergangenheit unter der strengen Kontrolle Rubens sorgt für große Probleme.

Leif und Sorin müssen sich ihnen stellen und für ihre Liebe kämpfen. Zum Glück gibt es Menschen, die sie dabei unterstützen!

Schreibpläne im Januar und Februar 2023

Wegen meiner etwas schwierigen Lebenssituation kann ich Veröffentlichungen nicht so exakt planen. Statt, wie ursprünglich erhofft, mindestens den Winter irgendwo stationär bleiben zu können, erlauben meine finanziellen Verhältnisse derzeit nur Wochenweise Aufenthalte auf Campingplätzen, sofern welche im Winter geöffnet haben und auch Radwanderer aufnehmen. Natürlich schreibt es sich auch nicht so konzentriert, wenn man frierend im Zelt hockt.

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So habe ich im Dezember „nur“ den vierten Band in der Nikolausreihe – Ein Alpaka zu Nikolaus – geschrieben und veröffentlicht, anstatt mich auf den ursprünglich geplanten dritten Band in Romanlänge aus der Liebe auf Eis Reihe.

Auch im Januar reichte die Zeit nur für einen Kurzroman – Herz im Regen – der aber auch erst gegen Ende des Monats erscheinen wird. Voraussichtich am Freitag den 28. Januar 2023

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Eine winterliche Kurzgeschichte – Fuchstträume – habe ich bereits zuückgestellt zugunsten des zweiten Bandes der Reihe „Soulanimals“ und einer Kurzgeschichte zum Valentinstag -Be not my Valentine.

Ein Rückblick auf mein Autorenjahr 2022

Ich habe länger überlegt, ob ich überhaupt einen Rückblick schreiben soll und ob das irgendwer lesen will. Denn im Gegensatz zum Rückblick auf meine diesjährige Radwandertour – den ihr hier nachlesen könnt – lief es beruflich nicht gut. Milde ausgedrückt. Nach der Auftragsflaute im Mediendesign schon im letzten Jahr, blieben Designaufträge 2022 komplett aus. Den Zweig Coverdesign habe ich daher auch erst einmal gestrichen. Die Sparte Werbedesign, mein eigentliches Metier, ist dank der Pandemie aber ebenfalls tot. Gestiegene Papierpreise, der pandemiebedingte Einbruch in der Tourismusbranche und natürlich auch die allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten … Viele Menschen und auch Vereine und Behörden sparen wo sie können.

Blieb noch das Bücherschreiben. Ich hatte nie vor, davon meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, allenfalls sollte es als zweites Standbein dienen. Schreiben erfordert viel Zeit, die ich selten hatte. In diesem Jahr war es mir nicht möglich, längere Aufenthalte dazu auf Campingplätzen zu nehmen, weil diese in Belgien, den Niederlanden und vor allem in Deutschland deutlich teurer waren als angenommen.
So kam es dann auch, dass ich erst wieder Zeit zum Schreiben hatte, als ich am 14. November nach 8 ½ Monaten Radwandern im vorläufigen Winterquartier ankam. Abgesehen vom dreiwöchigen Aufenthalt in Pays-de-Clerval. In dieser Zeit schrieb ich zwei Kurzgeschichten. Der Campingplatz in Belleville-sur-Loire ist einer der wenigen, die im Winter erstens noch geöffnet haben, zweitens günstig ist und drittens auch Radwanderer aufnimmt. Optimal ist die Situation, gerade bei schlechtem Wetter, dennoch nicht, denn das Trekkingzelt bietet wenig Patz zum Sitzen und Arbeiten. Zwar gibt es im Ort ein kleines, auch nicht zu teures Café, aber ich meide solche Innenräume, wenn es nicht absolut notwendig ist, weil ich keine Lust habe, mir Corona zu holen. Der Campingplatz selbst ist schlicht ausgestattet. Stellplätze für Wohnmobile, zwei Mobilheime, die Zeltwiese und ein Waschhaus, sowie die Rezeption. Der überdachte Pavillon mit Picknicktischen und Sitzbänken ist prima geeignet für den Sommer, aber nicht bei kalten Temperaturen.
Die äußeren Umstände erschweren also konzentriertes Arbeiten, aber es ist besser, als weiter unterwegs sein zu müssen. Zumal mein Fahrrad nicht für Wintertrekking ausgerüstet ist.

Die im Oktober 2022 veröffentlichten Kurzgeschichten »Eulenmagie« und »Herz im Sand« verkauften sich nur mäßig. Letztere werde ich wohl im nächsten Jahr zurückziehen und noch einmal gründlich überarbeiten. Zu viele Fehler und ein abgehackter Plot, resultiert aus dem Zeitdruck, unter dem ich stand. Natürlich ist es auch extrem schwierig, mit diesem Zeitmanagement Testleser zu finden. Dass meine Reichweite als Autorin in den sozialen Netzwerken ohnehin eher gering ist, macht es noch schwieriger.

Im November veröffentlichte ich kein Buch, die nächste Kurzgeschichte „Ein Alpaka zu Nikolaus“ erschien zum 6. Dezember 2022 als vierter Band in der Reihe meiner Nikolausgeschichten. Sie war auch die erste Story seit drei Jahren, bei der Testleser mitgewirkt haben. Mit dem Start und Verkauf bin ich zufrieden, aber natürlich generieren solche Kurzgeschichten nicht viel an Tantiemen. Bis Ende Dezember soll die Novelle »Herz im Regen« erscheinen, der zweite Band der »Verwundete Herzen« Reihe. Insgesamt sind vier Geschichten in Novellenlänge geplant.

Sofern ich in diesem Jahr es finanziell schaffe, mit dem Radwandern auszusetzen, will ich ab Januar die Arbeit an einigen Romanen aufnehmen. Allen voran möchte ich den zweiten Band der »Soulanimal« Reihe schreiben: Dark Horse. Er wird umfangreicher und wesentlich düsterer als sein Vorgänger »Amarok«.
Dann steht auch wieder ein historischer Roman auf dem Programm: »Der Spion Napoleons«. Das Manuskript stammt aus dem Jahr 2011 und die Geschichte spielt 1815, kurz nach der Schlacht von Waterloo. Das Setting sind Frankreich und England. Wie bei meinem im April 2022 erschienenen historischen Thriller »Im Schatten des Zwillings« ist die ursprüngliche Story auf heterosexuelle Protagonisten zugeschrieben. Das bedeutet, dass ich das meiste lösche und neu schreibe. Allein für die Recherche geht wahnsinnig viel Zeit drauf. Ich schätze, dass ich etwa 6 Monate insgesamt brauchen werde.
Ebenfalls im Januar möchte ich noch eine Novelle schreiben mit dem Titel »Fuchsträume«, eine Gestaltwandlergeschichte.

Ab Februar werde ich mich mehr den Krimis und Thrillern widmen. Schon lange geplant ist der Thriller »Die Spur der Fliegen«, der in den französischen Pyrenäen spielt, und die Romanfortsetzung meiner Kurzgeschichte »Wenn der Schnee schmilzt« ist. Die Fortsetzung meines Thrillers »Liebeswahn« ist ebenfalls für den Frühling 2023 geplant.
Romantik kommt dennoch nicht zu kurz: Der dritte und letzte Band meiner Reihe »Liebe auf Eis« wird fortgesetzt mit »Herz auf dem Eis« – vorläufiger Titel.
Lange schon geplant – seit 2016, aber immer wieder auf Eis gelegt, ist der zweite Teil von »The Look«. Obwohl diese Novelle damals im Verkauf gefloppt ist, werde ich es riskieren und »The Look – in to the Past« schreiben, weil mir das Thema sehr am Herzen liegt. Ähnlich, wie bei »Herz im Regen«, wird es um fundamentalistische Christen gehen.
Pferdig wird es 2032 auch wieder mit dem Roman: »Das Flüstern der Pferde«. Eine Geschichte, in der nicht nur zwei gegensätzliche Charaktere aufeinanderprallen. Es geht auch um Rassismus, Antiziganismus und jeder Menge Vorurteile, die Reiter so hegen, wenn sie mit ihnen fremden Reitweisen konfrontiert werden.
Wie ihr seht, liegt da eine ganze Menge Arbeit vor mir und ich freue mich über jede Unterstützung, sei es durch Testleser, die sich Zeit und Mühe mit meinen Manuskripten geben, oder Leser, die ihre Meinung über meine Bücher durch Rezensionen oder Zuschriften ausdrücken.

Nachfolgend die Buchcover, die bereits fertig gestellt sind:

Vorschau auf kommende Bücher November und Dezember 2022

Dark Horse ist der 2. Band in der Reihe Soulanimals. Er ist wesentlich düsterer als Band 1 und spielt im bayrischen Wald.

Fotograf Kai begleitet eine Tierschutzgruppe, die über Schlachttiertransporte berichtet. Er wird konfrontiert mit dem Leid von Pferden, der Grausamkeit von Menschen und seinem Schicksal.

„Ein Alpaka zu Nikolaus“ ist Band 4 in meiner losen Reihe zum 6. Dezember.

Simon und Andreas begegnen sich nach 20 Jahren wieder. Ihre einstige Liebe ist beinahe erstickt worden von den Fesseln der Gesellschaft und ihrer Angst. Die Rettung eines misshandelten Alpakas bringt sie erneut zusammen. Eine Chance, das Feuer ihrer Liebe wieder anzufachen?

„Herz im Regen“ ist ein Roman über christlichen Fanatismus und zwei Männern, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Zum einen wäre da Leif, der sich fröhlich von einem Bett zum nächsten fickt und wahre Liebe nur für ein hübsches Märchen hält. Die katastrophalen Ehen seiner Mutter bestärken ihn darin.
Stefan hingegen hat seine Eltern bei einem Hausbrand verloren, wuchs bei Pflegeeltern auf, die einem fundamentalistisch-christlichen Weltbild anhängen. Leif ist für ihn ein Licht in der Dunkelheit und vielleicht auch sein Retter? Aber will Leif das auch sein oder zieht er sein bisheriges unbeschwertes Leben vor?

Work in Progress: Soulanimals Band 2 – Dark Horse

Für neugierige Leser gibt es hier schon mal den – noch unlektorierten – Prolog des zweiten Bandes aus der Reihe Soulanimals. Wie Buch 1 schon ist auch dieses in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.

Klappentext:

Fotograf Kai wird seit einiger Zeit von schrecklichen Träumen geplagt. In ihnen sieht er Schlachtfelder. Stätten des Todes, bedeckt mit den Leichen der Krieger und den Kadavern von Pferden. Noch merkwürdiger ist jedoch, dass er nie allein diese Träume durchsteht, denn da ist diese Stimme, die ihm Worte zuflüstert. Worte in einer ihm fremden Sprache. Eine Botschaft. Und wenn Kai schweißgebadet aufwacht, umgibt ihn immer der Duft von weiten Grasebenen, lichten Wäldern und schnellfließenden Flüssen.

Eines Tages tritt eine Tierschutzgruppe an ihn heran und bittet ihn, eine ihrer Aktionen mit der Kamera zu begleiten und dokumentieren. Kai stimmt nach einigem Zögern zu. Doch was als vorgeblich harmloser Auftrag beginnt, entpuppt sich schnell als ein hochgefährliches Abenteuer! Dabei sind skrupellose Waffenschmuggler und Tierquäler noch die geringsten seiner Probleme. Denn inmitten von Tod und Elend begegnet er seinem Schicksal …

Cover:

Prolog:

Erschöpft hinkte er über das Schlachtfeld. Selten war der Begriff so zutreffend gewesen. Das hier … war jenseits seiner Vorstellungskraft. Wohl nicht einmal die Götter hätten sich das träumen lassen. Sein Blick irrte über die toten und in zuckender Agonie befindlichen Körper, die verstreut – wie makabre Schachfiguren – auf der hügeligen, einst mit Äckern und Wiesen bewachsenen Landschaft an der Somme, lagen. Menschen. Pferde. Maultiere. Zerfetzte Gliedmaßen, herausgerissene Eingeweide, Blutlachen, von Fliegen umschwärmt. Tiefe Krater im Boden bargen weitere Überreste, teils schon am Verwesen. Später, wenn die kriegsmüden Parteien dieses sinnlosen Krieges nach Atem geschöpft hatten, würde es unzählige namenlose Gräber geben.
Doch das war nicht seine Aufgabe. Er war hier, hatte mitgekämpft in den zermürbenden Grabenschlachten, weil er die beschützen sollte, deren Leben noch weniger zählte als das der Menschen. Die Pferde. Es war ihm nicht gelungen. Tausende, Millionen hatten ihr Leben lassen müssen. Vergast, von Maschinengewehrfeuer, Stacheldraht und Granaten zerfetzt, verhungert, an Erschöpfung gestorben. Für die Menschen waren sie nur Material gewesen, das sie beliebig in die Schlacht werfen konnten. So wie diese auch für ihre Führer nur Material gewesen waren.
Oh, er hatte schon viele Kriege gesehen, hatte viele Namen getragen. Mitgekämpft in Schlachten, in denen Pferde eingesetzt und hingemetzelt wurden. Immer und immer wieder hatte er in so vielen Zeitaltern Zeichen gesetzt. Den Menschen versucht, die Augen zu öffnen, für die Anmut, Schönheit und Kraft dieser Tiere. Dass sie mehr waren als nur Fleisch, das man essen konnte. Mehr als ein Reittier, auf dem man die Welt erobern konnte. Wo wären die Menschen denn heute ohne die Pferde? Und wie dankten sie es ihnen?
Er hielt inne, als ein schrecklicher Laut seine scharfen Ohren erreichte, halb Stöhnen, halb Seufzer, ausgestoßen von einer Kehle, die keine Worte formen konnte. Er verstand es trotzdem. Mit wehem Herzen, weil er wusste, was er vorfinden würde, machte er sich auf den Weg in die Richtung, aus der der Laut gekommen war. Stolpernd bewegte er sich vorwärts, ihm hatte dieser Krieg ebenfalls alles abverlangt. Nicht als Soldat, sondern als Tierarzt hatte er sich diesmal verdingt, um das Leiden seiner Schützlinge zu lindern. Auch das war ihm nur in geringem Maße gelungen …
Mit dem Fuß blieb er in den Resten von Stacheldraht hängen, wäre beinahe gestürzt. Vorsichtig zupfte er den Draht von seinem Knöchel, als sein Blick auf einen Krater einige Meter vor ihm fiel. »Oh ihr Götter!« Er vergaß den Draht, hinkte los und ließ sich neben dem Körper eines Pferdes auf die Knie fallen. Ein hübscher Kastanienbrauner, dessen dunkle Augen bereits trüb wurden. Wie durch ein Wunder lebte das Tier noch. Die plüschigen Ohren zuckten, als er sanft mit der Hand über den Hals strich. Rasch musterte er das Pferd, seufzte dann resigniert und erschüttert. Nein, hier kam jede Hilfe zu spät. Die gesamte Flanke war eine einzige schwärende Wunde, Granatsplitter hatten Fleisch und Muskeln völlig zerfetzt. Blut besprenkelte das Fell darum herum, bildete eine Lache unter dem Bauch.
»Es tut mir leid«, murmelte er mit tränenfeuchten Augen. Alles, was ihm noch blieb, war, diesem Pferd das Sterben zu erleichtern. Mit beiden Händen strich er nun rhythmisch über das von Blut, Dreck und Schweiß verklebte Fell und begann, leise zu singen. Worte einer melodischen fremden Sprache drangen über seine Lippen, stiegen zum bleigrauen Himmel auf. Um ihn herum duftete es mit einem Mal nach weiten Grasebenen, lichten Wäldern und dem klaren Wasser munterer Bäche, überdeckte den grauenhaften Gestank von Verwesung und Tod.
Über dem sterbenden Pferd begann die Luft zu golden zu flimmern. Verdichtete sich zu dem Abbild des Tieres. Jung, schön und stark. Keine Verletzung war mehr zu sehen. Wiehernd erhob es sich auf die Hinterbeine, schenkte seinem Helfer einen dankbaren Blick, bevor es davon stob. Das Lied verklang, die Todesstille des Schlachtfeldes übernahm erneut die Regie. Die Augen des Pferdes sahen starr ins Nichts. Ein letztes Opfer dieser Schlacht.
Er erhob sich mühsam, stand einige Sekunden schwankend da. Seine Aufgabe war erfüllt. Hier gab es nichts mehr für ihn zu tun. Sein Herz war müde, seine Seele tief verletzt, sein Geist befand sich in Agonie. Inständig hoffte er, dass die Götter ihn für eine lange Zeit verschonen würden, seine Prüfungen endlich ein Ende fanden. Wie lange schon musste er für einen Fehler büßen, den er vor so langer Zeit begangen hatte? Wann war es genug?
Keine Buße, Tartok.
»Ach nein?« Er lachte bitter auf, als die Stimme einer Wesenheit erklang, die sehr viel älter war als er. »Als was soll ich denn das hier bezeichnen?« Mit der Hand vollführte er eine Geste, die das Schlachtfeld umfasste.
Die Fehler der Menschen sind nicht deinen.
»Warum bin ich dann hier?«
Höre zu und lerne, Krieger der Pferde. Lass dich von deinem Hass nicht blenden.
»Wie kann man die Menschen noch mögen, nach all diesem hier?« Und nach all dem, was sie ihm damals angetan hatten? Ausgestoßen. Verraten. Gehetzt wie ein wildes Tier. Getötet.
Dein Herz wird dir den Weg zeigen. Finde den, der deine Seele ergänzt.
Tartok seufzte. Warum die Götter und Göttinnen immer derart kryptisch daher schwafelten, erschloss sich ihm nicht. Er jedenfalls wollte mit den Menschen nichts mehr zu tun haben. Sein Herz brauchte Ruhe. Dringend. Keine erneuten Komplikationen. Schon gar nicht in Sache Liebe. Die hatte ihm bisher nur Unheil gebracht. Und den Tod. Er straffte sich, schritt entschlossen davon, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen. Während er ging, flimmerte die Luft um ihn herum, verdichtete sich. Golden funkelte es, als ein Sonnenstrahl durch eine Lücke in der Wolkendecke drang. Und plötzlich war es kein erschöpfter Mann in schmutziger abgerissener Uniform mehr, der über das Schlachtfeld lief.
Ein riesiges Pferd trabte stolz davon, mit wehender prachtvoller Mähne, das dunkle Fell glänzte im Licht. Kurz blieb es stehen, stampfte mit den Vorderhufen auf. Sein lautes Wiehern scholl wie ein Warnruf über die Stätte des Krieges. Das goldene Flimmern verstärkte sich, die Gestalt des Pferdes verschwamm, mischte sich mit einer warmen kräftigen Böe – und verschwand. Zurück blieb der Tod.

Neuerscheinungen im Oktober 2022

Herz im Sand – Eine romantische Kurzgeschichte um zwei Männer, die einen Neuanfang an der Atlantikküste und im malerischen Städtchen Biscarosse wagen wollen. Es ist der erste Band einer losen rosen Reihe. Geplant sind insgesamt 4 Bände.

Drei Jahre ist es her, dass der charmante Tourist und rastlose Zugvogel Elias ohne ein Wort des Abschieds aus Biscarosse verschwunden ist. Das Herz von Hotelier Mathieu hat er dabei mitgenommen. Dieser stürzt sich seitdem noch mehr in seine Arbeit, doch vergessen kann er Elias nicht.

Nach den verheerenden Waldbränden, die auch Mathieus Pension, das Maison du Pins, zerstört haben, steht Elias mit einem Mal wieder vor ihm. Schnell bemerkt Mathieu, dass sein ehemaliger Geliebter nicht mehr derselbe Mann ist, der ihn vor drei Jahren mit seinem Charme überwältigt hat. Etwas hat ihn verändert. Etwas Schlimmes. Hin und hergerissen von dem Wunsch, Elias zu helfen und gleichzeitig sein Herz zu schützen, muss Mathieu sich bald entscheiden, ob er es erneut riskieren will, verlassen zu werden, denn Zugvögel ändern sich nicht. Oder doch?

Geister und Halloween lassen Förster Milan für gewöhnlich kalt. Auch der uralte Fluch, der die winzige Gemeinde im Fichtelgebirge in der Nacht zu Halloween regelmäßig heimsuchen soll, hält er für puren Aberglauben. Ein gruseliges Märchen, sonst nichts. Doch je näher Halloween rückt, desto mehr häufen sich die Anzeichen, dass vielleicht doch mehr an dem Fluch dran ist, als Milan bislang angenommen hat.

Da wäre zum einen die riesige Schneeeule, die plötzlich wie ein Geist aus dem Wald hervorschwebt und sich auf Milans Balkon häuslich niederlässt. Oder der junge Gelegenheitsarbeiter Jaro, der von Milan auf der Straße aufgelesen wird. Ist er wirklich ein Nachkomme des Eremiten, der vor fünfhundert Jahren von den damaligen Dorfbewohnern als Hexer und Sodomit mitsamt seiner Hütte verbrannt worden ist? Als merkwürdige Unfälle passieren, schlagen Aberglaube, Angst und Misstrauen in blanken Hass um.  Und der aufgestachelte Mob hat ein neues Ziel: Jaro und Milan!